Die Kosten der Arzneimittelentwicklung

Die Kosten der Arzneimittelentwicklung haben sich in den letzten 10 Jahren mehr als verdoppelt. Derzeit benötigt ein Pharmaunternehmen geschätzte 2,4 Milliarden Euro, um ein einziges Medikament zuzulassen. Die hohen Kosten für die Forschung haben verschiedene Gründe. Einer davon ist, dass nur etwa 11 % aller identifizierten und potenziell wirksamen Substanzen letztendlich eine Marktzulassung erhalten. Viele Substanzen, die beforscht werden, erweisen sich als entweder nicht ausreichend wirksam oder verträglich, manchmal auch schlicht nicht besser als der „Gold-Standard“ (also das bewährte und beste Medikament am Markt).

Im Umkehrschluss bedeutet das aber auch, dass wir für viele Krankheiten schon sehr gute Medikamente zur Verfügung haben. Dies gilt insbesondere für die Behandlung der Volkskrankheiten. In den letzten Jahrzehnten versuchte die pharmazeutische Industrie in erster Linie „Blockbuster“ zu entwickeln. Das sind Arzneimittel, die einen Jahresumsatz von mehr als einer Milliarde Dollar erzielen. Seit kurzem werden aber auch – unter anderem wegen staatlicher Fördermaßnahmen – vermehrt Wirkstoffe für seltene Erkrankungen erforscht.

Generell sind die Anforderungen an die Qualität der Durchführung klinischer Studien extrem hoch. Dies hat sicherlich zur Kostenexplosion, aber auch zur Sicherheit unserer Medikamente beigetragen. Deutschland war im Jahre 2015 Forschungsstandort Nummer 2 mit 599 durchgeführten klinischen Arzneimittelstudien. An erster Stelle lagen die USA mit 2397 Studien, an dritter Stelle UK mit 547 Studien.

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